Die Preisträger 2020
Die Medizinpreise 2020 konnten leider nicht persönlich vergeben werden auf Grund der Coronapandemie -Einschränkungen. Wir haben das sehr bedauert, zumal unsere Preisträger gerade mit den besonderen Anforderungen in der Corona-Zeit befasst waren. Die Preisgelder wurden jedoch ausgezahlt mit einem Preisgeld in Höhe von 500.- € pro Preis. Wir hoffen, eine festliche Preisverleihung auch dieser Preise zusammen mit der Preisverleihung der Medizinpreise 2021 nachholen zu können.
Die Jury unseres Vereins zur Vergabe der „Medizinpreise“ hat dem Deutschen Kinderschutzbund Kreisverband Erlangen e.V. dieses Jahr den Erlanger Medizinpreis in der Kategorie „Prävention und Gesundheitsfürsorge“ 2020 verliehen. Die Arbeit im Projekt ELTERNTALK hat uns beeindruckt und erfüllt alle und in besonderem Maße die Kriterien der Preisvergabe. ELTERNTALK stärkt die Erziehungskompetenz der Eltern und zwar auf ausgesprochen niederschwellige und direkte Weise. Durch eine Ansprache im privaten Umfeld können gesundheitsrelevante Themen der Kinder wie Drogenprobleme, Medienkonsum, Ernährung und Bewegung ganz konkret mit den Eltern besprochen und konkrete Lösungsansätze gefunden werden.
Ausgebildete Moderatorinnen unter Supervision des Kinderschutzbundes leiten die Gesprächsrunden – und zwar auch in arabischer, türkischer, russischer und weiteren Sprachen. Die vielfältigen Bedürfnisse zu erkennen und sie zum Austausch anzuregen, gelang den Moderatorinnen im Jahr 2019 in 296 ELTERNTALKS mit einer beeindruckenden Teilnahme von 1668 Eltern. Auch im „Corona-Jahr“ 2020 wurde die Arbeit fortgeführt, manche davon notwendigerweise im online-Format, aber immer mit viel Elan und Optimismus. Dieser Einsatz seitens des ganzen Teams bedurfte einer besonderen Anstrengung. Wir danken Ihnen sehr herzlich für Ihr großes nachhaltiges Engagement.
Die Jury unseres Vereins zur Vergabe der „Medizinpreise“ hat dem Zentrum für Neurologie und Neurologische Rehabilitation der Bezirkskliniken Mittelfranken dieses Jahr den Erlanger Medizinpreis 2020 in der Kategorie „Versorgung“ verliehen. Die Arbeit des Zentrums für Neurologische Rehabilitation in diesem besonderen Jahr erfüllt alle und in besonderem Maße die Kriterien der Preisvergabe.
Die Umwandlung einer Station der Neurologischen Klinik in eine „Post-Covid“- Station erwies sich als notwendig nach der „ersten Welle“ der Sars-CoV2-Pandemie. Dies war therapeutisches und organisatorisches Neuland, welches neue Hygienekonzepte, Testverfahren und Schulungen für das Therapieteam erforderlich machten. Erfreulicherweise war das Konzept erfolgreich und die meisten Patient*innen konnten mit deutlich gebessertem Befund entlassen werden. Das Team der „Post-Covid“- Station kann nun mit zunehmender Erfahrung zielsicherer handeln.Insbesondere musste man sich aber auch mit den strengen Kontaktbeschränkungen im Rahmen der Epidemie befassen, denn diese stellten alle Beteiligten unter erheblichen Druck. Es kann zu hohen emotionalen Belastungen sowohl für die Patient*innen und deren Angehörige als auch für das ganze medizinische Personal kommen. Diese Erfahrungen sind jedoch sehr wertvoll für weitere Institutionen. Kluge und empathische Strategien sind nun mehr denn je erforderlich für alle.
Die Jury unseres Vereins zur Vergabe der „Medizinpreise“ hat der TAFEL – Förderverein Tafel Erlangen e.V. dieses Jahr den Erlanger Sonderpreis 2020 verliehen. Die Arbeit der TAFEL in diesem besonderen Jahr hat uns sehr beeindruckt. Außerhalb der beiden Kategorien „Versorgung“ und „Prävention“, für die sich DIE TAFEL beworben hat, möchten wir deshalb auf diesem Wege unsere Anerkennung ausdrücken. Unter Pandemiebedingungen hat die TAFEL mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden die Versorgung der Erlanger Bürger und Bürgerinnen mit der TAFEL aufrechterhalten. Das ist an sich schon eine stolze Leistung, die aber von Ihren Mitarbeitenden – im fortgeschrittenen Alter selbst „Risikogruppe“ – ein ganz besonderes Engagement abverlangte.
Ein TAFELMOBIL wurde eingerichtet, welches in Erlangen bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgt: insgesamt mit 8 Tonnen Lebensmittel an über 1800 Menschen! Dabei sind ein Drittel Senioren und Seniorinnen. Diesen oft einsamen Menschen kam zudem auch der Trost und Zuspruch Ihrer Mitarbeiter zugute – auch ein „Lebensmittel“. Vielleicht manchmal das Wichtigste…
Gerade die Schwächsten und Ärmsten sind in einer solchen Pandemiezeit am härtesten getroffen. Ihre Zahl, so schreibt die TAFEL in Ihrem Bericht, habe sich im Erlanger Stadtgebiet in kürzester Zeit verdoppelt. Das ist ein beunruhigender Befund, der besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Auch dieser Verein wird diese Entwicklungen im Auge behalten.