Preisträger 2022

Medizinpreis 2022 in der Kategorie Prävention

Der Verein Gesundheit & Medizin in Erlangen e. V. verleiht in der Kategorie „Gesundheitsförderung, Gesundheitskompetenz sowie Prävention“ den „Erlanger Preis für Medizin, Technik und Gesundheit 2022“ an die Lokalgruppe Erlangen der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF).

Die Lokalgruppe Erlangen der ÄGGF ist seit 25 Jahren tätig in den Erlanger Schulen zum Thema Sexualität und reproduktive Gesundheit. Mit Angeboten einer kultursensiblen, entwicklungs-angepassten Wissensvermittlung zu den körperlichen Vorgängen in der Adoleszenz lernen Heranwachsende ihren Körper mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen zu schätzen und zu schützen zu für einen gesundheitsbewussten Umgang mit sich und anderen. Seit 1997 haben Erlanger Ärztinnen über 4.500 Veranstaltungen mit über 120.000 Teilnehmenden durchgeführt, um die jugendliche Gesundheitskompetenz zu verbessern, denn Gesundheit ist auch bildungsabhängig. Daher beachtet die ÄFFG besonders Förder- und Mittelschulen für Schüler mit geringeren Chancen zur Aufnahme wissenschaftsbasierter Informationen zu Prävention und Gesundheit. Im Dialog mit den Schülerinnen und Schülern werden Unsicherheiten und Ängste zu den Themen der sexuellen Gesundheit angesprochen, die zunehmend über das Internet und Kontaktmedien ausgetauscht werden. Während der Corona-Pandemie war dieser Einsatz besonders wertvoll zum Ausgleich der entfallenen Unterrichtseinheiten zur Sexualaufklärung. Auch Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD), Hodenkrebsfrüherkennung, Essstörungen sowie die Brustkrebsvorsorge werden in zahlreichen Veranstaltungen angesprochen.

Medizinpreis 2022 in der Kategorie Medizinische Versorgung

Der Verein Gesundheit & Medizin in Erlangen e. V. verleiht in der Kategorie „Medizinische Versorgung“ den „Erlanger Preis für Medizin, Technik und Gesundheit 2022“ an das Projekt „Fit für die Nierentransplantation durch Rehabilitation“. Die körperliche Leistungsfähigkeit älterer, dialysepflichtiger Patienten ist stark reduziert. Mangelnde körperliche Aktivität und der hohe Zeitaufwand der Dialyse führen meist zu einer ausgeprägten Gebrechlichkeit der Patienten bis hin zum Verlust der Selbstständigkeit. Zum Aufbau körperlicher Kraft und Resilienz sowie zur Verbesserung der Dialyseeffektivität hat das multiprofessionelle Team unter Leitung der Medizinischen Klinik IV einen indikationsspezifischen Trainings- und Ernährungsplan entwickelt als stationäre und ambulante Rehabilitations-maßnahme. Die multimorbiden Patienten sollen fitter werden und sich bestmöglich auf eine Transplantation vorbereiten. Aus den Bereichen Medizin, Sporttherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Ernährungsberatung und Psychologie stehen Mitarbeiter den Patienten zur individuellen Beratung zur Verfügung. Eine elektronische Fallakte für das Team und die Patienten selbst sowie regelmäßige Fallkonferenzen gewährleisten den Informationsaustausch und bilden diese neu entwickelte, nachhaltige Versorgungsstruktur für dialysepflichtige Patienten ab – fit für ihre Transplantation.